Bulimie bei Frauen

Bulimie: Gefährlicher HeißhungerBulimie oder Ess-Brech-Sucht ist eine suchtartige Störung des Essverhaltens, die unbehandelt gefährliche Folgen haben kann. Obwohl heute auch Männer immer häufiger unter Esstörungen leiden, sind die Bulimie-Betroffenen nach wie vor zu über 90 Prozent weiblich. Zwischen dem 15. und dem 30. Lebensjahr tritt die Krankheit am häufigsten auf.
Charakteristisch für Bulimie sind unkontrollierte Heißhungerattacken, die je nach Ausprägung der Krankheit oft einmal pro Woche, in extremeren Fällen auch einmal am Tag auftreten können. Während dieser Anfälle werden Unmengen von Lebensmitteln konsumiert, oftmals mehrere tausend Kalorien auf einmal. Im Anschluss ergreift die Betroffene meist umgehend Maßnahmen, um die übermäßige Kalorienzufuhr rückgängig zu machen. Dies geschieht häufig durch Erbrechen, teils auch durch Missbrauch von Abführmitteln und exzessiven Sport. Im Gegensatz zur Magersucht müssen Ess-Brech-Süchtige nicht zwangsläufig untergewichtig sein. Allerdings gibt es häufig Kombinationen aus beiden Erkrankungen. Gemeinsam ist beiden Krankheitstypen für gewöhnlich eine zwanghaft gewordene Beschäftigung mit dem eigenen Körper und dem Körpergewicht. Ebenso wie Magersucht stellt Bulimie im fortgeschrittenen Stadium eine Gefahr für die Gesundheit dar. Typische Zeichen für
Bulimie sind oft Verfärbungen der Zähne und der Finger, da die beim Erbrechen freigesetzte Magensäure auf Dauer eine ätzende Wirkung hat. Auch die Speiseröhre ist meist angegriffen. Auf Dauer bleibt bei Frauen die Regelblutung aus und es kann durch den entstehenden Kaliummangel zu Herzrhythmusstörungen kommen.
Durch die häufige Dehydrierung beim Erbrechen sind niedrige Elektrolytwerte ebenfalls ein Anzeichen einer Bulimie.
Die Ursachen für die Entstehung einer Bulimie können vielfältig sein. So können familiäre Probleme oder sexueller Missbrauch Auslöser sein. Allgemein fördert ein geringes Selbstwertgefühl die Neigung zu Essstörungen. Die Betroffenen versuchen häufig, durch ein geringes Körpergewicht, das den Medienidealen der westlichen Welt entspricht, Anerkennung zu gewinnen. Im Gegensatz zu Magersüchtigen halten Bulimie-Kranke das exzessive Hungern jedoch nur einen begrenzten Zeitraumaus, ehe Fressattacken und die anschließende „Selbstbestrafung“ erfolgen.
Wie auch bei Magersucht erfordert die erfolgreiche Therapie einer bulimischen Erkrankung zunächst die Selbsteinsicht des Betroffenen. Dann kommen meist psychotherapeutische Maßnahmen zum Einsatz, um die Ursachen der Erkrankung zu klären und das Selbstbild entsprechend zu stabilisieren. Gleichzeitig versucht man, oft in gruppentherapeutischen Maßnahmen, ein normalesEssverhalten wiederherzustellen.

Bildquelle: http://www.pixelio.de/Paul-Georg Meister

4 Kommentare zu “Bulimie bei Frauen”

  1. […] für die Entstehung der Krankheit gibt es viele, doch nimmt Magersucht sehr häufig in der Pubertät ihren Ausgang und betrifft nach […]

  2. […] wesentlichen Einfluss auf den Calcium-Stoffwechsel. Zu wenig Bewegung, starkes Untergewicht oder Essstörungen, eine einseitige Ernährung und die Einnahme von Medikamenten sind weitere Faktoren, die sich […]

  3. […] sich ganz ohne Scham ein paar Speckröllchen. Weihnachten hängt noch auf den Hüften. Seufz! Frau gefällt das gar nicht und sie sucht verzweifelt nach Tipps, um den Pfunden endlich Adieu sagen zu […]

  4. […] unter den Bezeichnungen Binge-Eating-Störung und Binge Eating Disorder, ist neben Magersucht und Bulimie eine weitere Form der Essstörung. Der Begriff „Binge“ kommt aus dem Englischen und steht für […]