Diagnose: Bandscheibenvorfall
Es kann urplötzlich gehen: man bückt sich und wird von einem stechenden Schmerz im Bereich der Wirbelsäule gestraft. Oder der Rückenschmerz kommt schleichend, über Jahre hinweg, bis er unerträglich wird. Mit einem Bandscheibenvorfall haben viele Menschen zu kämpfen, manchmal sogar nicht nur einmal. Zunehmendes Alter, zu einseitige Belastung aber auch eine genetische Disposition sind alles Ursachen für das weit verbreitete Problem.
23 Bandscheiben besitzt jeder Mensch – eine zwischen jedem Wirbel.Sie dienen als Puffer und nur durch sie kann die Wirbelsäule überhaupt bewegt werden. Obwohl sie nur 5-20 mm dick sind, fungieren sie als Stoßdämpfer und müssen dabei sehr viel aushalten. Sie bestehen aus einem weichen, gallertartigen Kern in der Mitte, der umschlossen wird von einem festen Faserring.
Mit zunehmendem Alter kann immer weniger Wasser im Inneren der Bandscheibe gespeichert werden. Die Folge: sie wird spröde. Verschleiß durch zu hohe Beanspruchung und schwache Muskulatur kommt meist noch dazu. Die Bandscheibe wird dünner und der Kern drückt nach außen. Von einer Bandscheibenvorwölbung spricht der Arzt, wenn der Faserring noch geschlossen ist. Ist er aber durchbrochen, handelt es sich um einen Bandscheibenvorfall.
Die entstehenden Schmerzen rühren daher, dass Teile des ausgetretenen Gewebes auf einen Nerven drücken oder ihn sogar einquetschen. Nicht selten strahlt der Schmerz den Nerven entlang bis in die Beine oder Arme, begleitet von Taubheitsgefühlen und einer Muskelschwäche. Manchmal kommen sogar noch Lähmungserscheinungen und Inkontinenz hinzu. Wenn dies der Fall ist, handelt es sich um einen akuten Bandscheibenvorfall, und der Arzt muss so schnell wie möglich operieren, da Nerven für längere Zeit eingequetscht wurden und Schäden zurückbleiben könnten.
In jedem Fall ist schnelle Abhilfe angesagt. Glücklicherweise gibt es heutzutage einige Therapiemöglichkeiten. Bewegung wie Physiotherapie und leichter Sport ist bei einem Bandscheibenvorfall das A und O, da so das Gewebe des Kerns wieder versorgt wird und es Flüssigkeit aufnimmt. Zusätzlich werden schmerzstillende Medikamente verabreicht. Beides zusammen verspricht in den meisten Fällen gute Heilungschancen. Auch Wärme, Akupunktur, oder Massagen können hilfreich sein. Eine Operation steht an letzter Stelle und ist nur bei ca. zehn Prozent wirklich nötig.
Um einem Bandscheibenvorfall vorzubeugen ist Bewegung ganz wichtig: sie stärkt die Muskulatur in Rücken und Bauch, verbessert die Körperhaltung und lässt Verspannungen verschwinden. Wenn man lange im Büro sitzt, ist eine richtige Sitzposition und zwischendurch etwas Herumlaufen sehr wichtig. Wer dies berücksichtigt, senkt das Risiko deutlich – und wird noch lange unbeschwert sein können.
[LL]
Bild: Michael-W / de.wikipedia.org
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