Angina. Mandelentzündung bei Kindern
Spätestens, wenn das Kind in den Kindergarten kommt, wird es passieren: Der Hals wird rot, die Mandeln entzünden sich, das Kind hat Schmerzen und Schluckbeschwerden. Nachdem der Kinderarzt einen Blick in den geschwollenen Hals riskiert hat ist meist schnell klar: Angina tonsillaris bzw. akute Tonsillitis. Umgangssprachlich sind die Begriffe Mandelentzündung oder Angina geläufiger.
Bei einer Angina entzünden sich die Mandeln, schwellen an und verengen den Rachenraum. Bereits 1-2 Tage vor Ausbruch der Symptome ist das Kind bereits ansteckend. Bis die Angina bemerkt wird, sind die Kindergartenfreunde meist auch schon angesteckt. So macht eine Angina schnell die Runde. Vor einigen Jahren haben Ärzte, wenn Kinder häufig an Mandelentzündungen litten, recht schnell eine Operation empfohlen. Nachdem aber bekannt ist, wie wichtig die Mandeln für das Immunsystem des Körpers sind, ist man damit vorsichtiger geworden. Treten allerdings Schluckbeschwerden oder Luftnot auf, müssen die Mandeln raus. Das gilt auch bei mehr als 8 bakteriellen Entzündungen im Jahr sowie bei einer chronischen Mandelentzündung. Wenn operiert wird, dann erst ab dem 4. Lebensjahr. 3-4 Tage muss das Kind in der Regel im Krankenhaus bleiben. Operiert wird unter Vollnarkose. Nach ungefähr 2 Wochen ist das Kind wieder fit. Bis es soweit ist, sollten säurehaltige Speisen und Getränke gemieden werden und das Kind viel Ruhe haben.
Entdecken Eltern bei ihrem Sprössling folgende Angina-Symptome, sollte schnell ein Arzt aufgesucht werden:
- Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
- geschwollene Lymphknoten
- Kopfschmerzen
- ein geröteter Hals und gerötete Mandeln – teilweise mit weiß-gelben Eiterbelägen
- Fieber (bei Virusinfektionen leichtes Fieber mit Husten und Schnupfen,bei bakteriellen Infekten hohes Fieber mit Brechreiz und süßlich-üblem Mundgeruch, Scharlach)
- Trinkschwäche
- Hautausschläge
- Atembeschwerden
- Nahrungsverweigerung
Der Arzt untersucht, ob Viren oder Bakterien für die Entzündung verantwortlich sind. Bei Bakterien wird oft Antibiotikum, bevorzugt Penicillin, verschrieben. Paracetamol-Tabletten lindern den Schmerz und senken das Fieber. Die Dosierung legt der Arzt fest.
Angina. Was hilft dem Kind?
Die Raumluft darf nicht trocken sein, das reizt die Schleimhäute zusätzlich. Am besten eine Schüssel mit Wasser auf die Heizung stellen. Das Wasser verdunstet und befeuchtet die Luft. Bettruhe hilft dem kleinen Körper, sich zu erholen. Das Immunsystem braucht viel Kraft, da sind Ruhe und Schlaf die besten Helfer. Das Kind sollte sich auf keinen Fall in Räumen aufhalten, in denen geraucht wird. Viel trinken ist Pflicht. Das spült Erreger weg und befeuchtet die Schleimhäute ebenfalls. Salbeiblättertee hat sich ebenso bewährt wie Kamillentee. Eiswürfel und Kräuterbonbons ohne Zucker lutschen – das mindert den Schmerz. Breie und Suppen lassen sich am ehesten schmerzfrei verzehren. Vorsicht bei Halstabletten mit betäubender Wirkung: Nicht vor dem Essen geben, das Kind verschluckt sich sonst leicht.
[AKL]
Bild: S.Hainz / pixelio.de
Kategorie: Aktuell, Hals, Nase, Ohren, Kindergesundheit
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