Lichttherapie – natürliches Mittel mit großer Heilwirkung
In der heutigen Zeit, wo der Weg immer mehr zurück zu natürlichen Behandlungsmethoden führt, ist die Lichttherapie ein immer beliebteres Verfahren geworden. Es ist bekannt, dass der menschliche Körper Lichtstrahlen in elektrochemische Energie umwandelt und diese an angrenzende Körperzellen weiterleitet. Dies löst biochemische Prozesse aus, wodurch die Vitalfunktionen des Körpers unterstützt werden. Daher wird die Lichttherapie zur Behandlung verschiedener Erkrankungen eingesetzt und ist wissenschaftlich anerkannt.
Warum ist Licht so wichtig?
Ein Lichtmangel bewirkt eine höhere Produktion von Melatonin im Körper. Das Hormon Melatonin macht müde – dies ist der Grund, weshalb Menschen in der Nacht so gut schlafen. Ist der Melatonin-Spiegel jedoch zu hoch, kommt es meist zu Depressionen. Dies wird vor allem im Winter deutlich, wenn es dunkler ist. Wir fühlen uns dann gleich müder und träger. Licht bringt den Körper wieder in Schwung, da es die Produktion des Neurotransmitters Serotonin anregt. Der Gehirnbotenstoff Serotonin sorgt für die Übermittlung von Informationen zwischen den Gehirnzellen. Fehlt er, kommt es zu Hemmungen im Denken, zu Gefühlshemmungen sowie zu Schlaf- und Konzentrationsstörungen. Auch eine Zunahme von Ängsten ist häufig der Fall. Ein Mangel an Serotonin gilt als Hauptursache für Depressionen.
Was wird mit der Lichttherapie behandelt?
Mit der Lichttherapie wird eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen behandelt. Hierzu zählen unter anderem Depressionen, Schlafstörungen und verschiedene Hauterkrankungen, wie beispielsweise Psoriarsis (Schuppenflechte), Neurodermitis oder Akne. Aber auch bei gesunden Menschen wirkt die Lichttherapie entspannend und vitalisierend. Sie bringt die innere Uhr ins Gleichgewicht, weckt die körpereigenen Kräfte und sorgt für mehr Energie.
Wie wird die Lichttherapie angewandt?
Da besonders in der zweiten Nachthälfte vermehrt Melatonin produziert wird, lohnt es sich, die Lichttherapie möglichst gleich morgens anzuwenden. Weißes Licht, das das Spektrum der Sonnenenergie abdeckt, ist am wirksamsten. Bei der Lichttherapie nimmt die behandelte Person über ihr Auge Sonnenlicht oder das Licht spezieller Therapielampen auf, von wo aus das Licht über den Sehnerv ans Gehirn weitergeleitet wird. Dies führt zur Ausschützung verschiedener Botenstoffe, so auch dem Serotonin. Nach maximal vier Tagen macht sich eine Besserung bei Schlaf, Antrieb und Stimmung deutlich bemerkbar. Je nach Art der Erkrankung können verschiedene Verfahren angewendet werden. Diese sollte am Besten mit einem Arzt besprochen werden, der diese Methode anbietet. Er sollte auch abklären, ob ggf. eine Augenerkrankung vorliegt, da hier besondere Vorsicht geboten ist.
Welche Art von Licht kann helfen?
Für die Lichttherapie eignet sich neben dem natürlichen Sonnenlicht das helle Licht einer Lampe mit mindestens 2.000 Lux. Dies entspricht etwa einem hellen Frühlingstag, ein Sommertag bietet etwa 10.000 Lux. Über die normale Innenbeleuchtung können dagegen etwa nur 300 bis 800 Lux aufgenommen werden. Wichtig ist immer ein Schutz vor dem UV-Licht, weswegen nie direkt in die Sonne geschaut werden darf und bei einer Lampe immer eine Schutzscheibe aus Glas vorhanden sein muss. Das Solarium gilt wegen der hohen Anteile an UV-Strahlung, die schädlich für das Auge sind, nicht als bevorzugte Lichttherapiemethode. Die sogenannten „Lichtduschen“, also Speziallampen können über Ärzte oder Kliniken genutzt oder ggf. auch geliehen werden. Bei einer eindeutigen saisonabhängigen Depression lohnt es sich, eine eigene Lampe zu kaufen. Die lichtstärkste Lampe ist natürlich kürzer in der Dauer der täglichen Anwendung (ca. 2000 bis 10000 Lux Lichtstärke sind gängige Stärken).
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Bild: Claudia Hautumm / pixelio.de
Kategorie: Haut & Haare, Rund um den Schlaf