Schlaganfall bei Frauen


Der Schlaganfall zählt neben Diabetes, Alzheimer, Krebs und Herzversagen zu den Volkskrankheiten. Er ist in den Industrieländern mittlerweile die dritthäufigste Todesursache noch vor Krebserkrankungen. Der Schlaganfall führt häufig zu Behinderungen und Pflegebedürftigkeit. Über 50 Prozent der Patientinnen und Patienten, die einen Schlaganfall überleben, benötigen danach Hilfe im täglichen Leben. Zwar erkranken immer noch mehr Männer als Frauen an einem Schlaganfall, aber die Rate der Erkrankung bei Frauen steigt. Der Schlaganfall trifft Frauen häufiger als Männer, da die Lebenserwartung von Frauen sich im Gegensatz zu der von Männern um einige Jahre verlängert ist. Risikofaktoren, wie z.B. Rauchen, Diabetes, Übergewicht erhöhen die Wahrscheinlichkeit einen Schlaganfall zu erleiden.

Wie kommt es zu einem Schlaganfall?

In den meisten Fällen ist es eine Durchblutungsstörung, die dazu führen kann das eine Ader verstopft wird und kein Sauerstoff mehr ins Gehirn gelangen kann. Es kann aber auch eine geplatzte Ader ins Gehirn bluten. Um dies sicher zu unterscheiden, ist eine Röntgenuntersuchung (Computer-Tomographie) in einer Klinik nötig.

Symptome

Erste Anzeichen für einen Schlaganfall können sein:

  • Taubheitsgefühl im Arm, herabhängende Mundwinkel
  • plötzliche Lähmung einer Körperhälfte
  • undeutliches Sprechen
  • undeutliches Sehen auf einem Auge
  • Schwindel
  • unsicheres Gehen
  • verschwommenes Hören

Oft werden diese Symptome mit einem Herzinfarkt verwechselt, da Frauen nach einigen Untersuchungen mit Verwirrtheit, Schmerzen oder Bewußtseinsstörungen reagieren. Auch einige Symptome, die schon einige Tage zurückliegen können, können ein Warnzeichen sein.

Daher ist es besonders wichtig, so schnell wie möglich zu reagieren und den Notarzt zu alarmieren. Denn, ähnlich wie bei einem Herzinfarkt, ist eine rasche Behandlung nötig, um bleibende Schäden zu verhindern. Denn in den ersten drei Stunden sind die Chancen für die Verhinderung größerer Schäden am besten. So kann schon die Gabe von blutverdünnenden Mitteln zur Auflösung eines Gerinnsels führen. In den meisten Krankenhäusern stehen für solche Patientinnen/Patienten sogenannte „Stroke-Units“ zur Verfügung. Dort kann man Blutdruck und andere Blutwerte überprüfen. Ebenso ist eine andere Diagnostik, wie z.B. der Halsschlagader oder des Herzens möglich.

Nachsorge

Hat der Patient das Schlimmste überstanden, kommt er meistens erst einmal auf eine normale Krankenhausstation. Anschließend ist eine Reha-Maßnahme (Ergotherapie. Physiotherapie und Logopädie) in den meisten Fällen erforderlich, je nach Schwere des Schlaganfalls. Im schlimmsten Fall – bei einer bleibenden Behinderung – muß der Betroffene von Angehörigen oder in einem Pflegeheim versorgt werden.

Wenn Angehörige  zu Hause pflegen, sind meistens Umbaumaßnahmen in der Wohnung nötig. So müssen z.B. barrierefreie Zugänge ermöglicht, ein Pflegebett besorgt und das Badezimmer entsprechend umgestaltet werden. Auch Besteck und Geschirr muß u.U. neu gekauft werden.

Da Frauen in der Regel älter sind als Männer, trifft sie ein Schlaganfall härter. Und daher kann nur ein Bruchteil der Frauen nach einem akuten Schlaganfall wieder im nächsten Vierteljahr ihren täglichen Aktivitäten nachgehen. Bei Männern sind es rund 70%.

Foto: © Robert Kneschke – Fotolia.com

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