Verhütungsmethoden für Frau und Mann

Empfängnisverhütung ist das Thema, das eine Frau fast ihr ganzes Leben lang begleitet. Welche Methoden sind sicher? Von welchen Methoden ist abzuraten? Welche Verhütungsmethoden gibt es für Männer?

Um die Wirksamkeit von Verhütungsmethoden vergleichen zu können, hilft der Pearl-Index. Dieser besagt, wie viele von 100 Frauen im laufe eines Jahres schwanger werden, wenn sie die jeweilige Verhütungsmethode anwenden. Je niedriger dieser Index ist, desto sicherer ist die Verhütungsmethode. Verhütet eine 20-jährige Frau bei regelmäßigem Geschlechtsverkehr überhaupt nicht, so liegt der Pearl-Index bei 85.

Verhütungsmethoden

Eine Frau hat viele Möglichkeiten zur Verhütung, die hormonellen, chemischen, chirurgischen, mechanischen und natürlichen Methoden.

Natürliche Verhütung
Zu den natürlichen Methoden zählen unter anderem die relativ sichere Temperaturmessung mit einem Index von 0,8 bis 3 und die im Gegensatz dazu nicht sehr genaue Knaus-Ogino Kalendermethode mit Index 9 bis 40. Auch während der Stillzeit gilt ein Pearl-Index von 2 vom 1. bis 6. Monat. Als natürliche Methode für Mann und Frau ist der Coitus Interruptus möglich, bei dem der Penis vor dem Samenerguss aus der Scheide zurückgezogen wird. Diese Methode ist mit einem Pearl-Index von 4 bis 18 jedoch relativ unsicher, weil bereits schon vor dem eigentlichen Samenerguss Spermien austreten können.

Mechanische Verhütung
Auch mechanische Methoden können zur Empfängnisverhütung eingesetzt werden. Die bekannteste ist wohl das Kondom (Pearl-Index 2-14). Für Frauen gibt es weiter das Femidom, ein Kondom für die Frau, mit Index 5-25, das Diaphragma (1-20) und die Portiokappe (6). Die beiden letzteren werden dabei oft in Verbindung mit Spermiziden verwendet, die die Spermien abtöten und so für noch mehr Sicherheit sorgen sollen. Frauen haben zudem die Möglichkeit, mit einer in die Gebärmutter eingesetzte Kupferspirale oder -kette zu verhüten. Diese Methoden wirken ohne Hormone und nur durch einen mechanischen Reiz, der die Einnistung einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut verhindert. Der Pearl-Index beträgt dabei 0,9 bis 3 (Kupferspirale) und 0,1 bis 0,5 (Kupferkette).

Hormonelle Verhütung
Eine große Auswahl besteht an hormonellen Verhütungsmitteln für die Frau. Diese sind die sichersten Verhütungsmittel auf dem Markt, allerdings sollten vorher eventuelle Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen und Herzerkrankungen dringend von einem Arzt abgeklärt werden. Hormonell wirken die Antibabypille (Pearl-Index 0,1 bis 0,9) und die Minipille (0,14 bis 3), die jedoch zwingend regelmäßig eingenommen werden müssen und in Verbindung mit anderen Medikamenten unter Umständen wirkungslos werden. Wer nicht täglich eine Pille schlucken möchte, kann zur Dreimonatsspritze greifen (Index 0,3 bis 1,4), sich ein Verhütungsstäbchen implantieren lassen (0 bis 0,08) oder eine Hormonspirale verwenden (0,16). Weitere Methoden sind ein Hormonpflaster, das einfach auf die Haut geklebt wird und nur einmal wöchentlich gewechselt werden muss (Index 0,72 bis 0,9) oder ein Vaginalring, der in die Scheide eingesetzt wird und dort drei Wochen verbleibt (0,25).

Chirurgische Verhütung
Chirurgische Methoden sollten nur dann angewendet werden, wenn ein (weiterer) Kinderwunsch ausgeschlossen ist. So ist beim Mann eine Vasektomie möglich, also das Durchtrennen der Samenleiter (Pearl 0,25). Bei der Frau ist der Eingriff etwas größer – bei der Sterilisation werden die Eileiter durchtrennt oder abgebunden (Pearl 0,01 bis 0,1).

Verhütungsmythen
Eine komplett wirkungslose Verhütungsmethode ist das Ausspülen der Scheide nach dem Geschlechtsverkehr – ebenso wie das Verwenden eines Tampons sind diese Methoden nicht geeignet, um eine Empfängnisverhütung zu betreiben.

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Kommentar zu “Verhütungsmethoden für Frau und Mann”

  1. Ich denke, dass eine natürliche Verhütungsmethode die beste Lösung ist, wenn man bedenkt, welche Nebenwirkungen Pille und Co haben. Eine natürliche Verhütung kann außerdem von jeder Frau mit etwas Übung durchgeführt werden. Von der Temperaturmethode würde ich allerdings eher abraten, da die symptothermale Methode mit einem Pearl-Index von 0,4 deutlich sicherer ist. Informationen zur symptothermalen Methode kann man auf http://harri-wettstein.de nachlesen.